Die Brautwerbung ist bei den Fischottern mit unzähligen Spielen und Haschen verbunden, vor allem im Wasser, ohne das die Ovulation nicht hervorgerufen werden kann. Nach mehreren Paarungen verlässt das Weibchen das Männchen und sucht sich auf ihrem Territorium den verborgensten Bau, den sie zu einer Kammer aushöhlt und sorgfältig mit Gras auslegt. Die Tragzeit dauert 59-63 Tage und das Weibchen gebiert meistens nur 1 bis 3 Jungen. Diese wiegen bei Geburt nur 80 bis 100 Gramm, ihre Augenlider sind zusammengewachsen und ihre Gehörgänge sind verschlossen. Anfangs orientieren sie sich durch ihren Geruchs- und Tastsinn, der sie zu den Zitzen ihrer Mutter führt. Die Fischottermilch beinhaltet – wie bei anderen im Wasser lebenden Säugetieren – bis zu dreimal so viele Fette als bei Landsäugetieren. Das Säugen ist allerdings nicht die einzige Tätigkeit der Fischottermutter. Vor jedem Säugen leckt sie dem Jungen den After und den Harnröhrenausgang, denn ohne diese Massage könnte das Junge nicht ausscheiden. Ganz selbständig werden die Jungen im Alter von etwa 13 Monaten, wenn sie auch ihre Mutter verlassen.
Der Fischotter passte sich dem Leben in einer Wasserumgebung auch durch ihre Ernährung an. So frisst er Wasserinsekten, Krebse, Krabben, Fischer, Frösche, Schlangen, Vögel und Säugetiere. Für einen ausgezeichneten Gesundheitszustand benötigt ein Otter täglich 0,4 bis 0,9 kg Beute. Im Winter muss der Fischotter den Temperaturrückgang und Wärmeverlust durch einen größeren Fang ausgleichen. Mehr Nahrung brauchen auch säugende Weibchen.